Neben der klassischen Penisvergrößerung hat sich die Vergrößerung der Eichel im speziellen (sowohl in der Länge als auch der Dicke) seit einigen Jahren als Eingriff der plastischen Chirurgie etabliert. Die Zahl der Chirurgen, die diesen Eingriff durchführen, ist relativ gering, dennoch finden sich auch im deutschen Sprachraum Angebote.
Wie funktioniert der Eingriff? Eigentlich relativ einfach, im Gegensatz zur operativen Penisvergrößerung kommt kein Skalpell zum Einsatz, die Eichel wird mit einem natürlichen Material, in der Regel Hyaluronsäure bzw. Hyalurongel unterspritzt, das z.B. auch zum Unterspritzen von Lippen bei Frauen verwendet werden. Im Grunde eine einfache Erweiterung des Einsatzgebiets eines gut erforschten und unbedenklichen „Fillers“, wobei der Penis und vor allem die Eichel natürlich ein äußerst sensibles Einsatzfeld ist.
Der Eingriff selbst dauert nur wenige Minuten und wird unter lokaler Betäubung mit einem anästhetischen Gel oder einer Salbe vorgenommen. Nach der Einwirkzeit der Betäubung wird die Eichel mit mehrfachen, kleinen Stichen unterspritzt. Dabei gibt es aber einige Risiken und Nebenwirkungen: generell ist die Eichel danach einige Zeit sehr empfindlich und mehr oder minder stark geschwollen. Sex sollte für mindestens 5 Tage nicht stattfinden, auch Selbstbefriedigung ist in diesem Zeitraum nicht empfehlenswert.
Das Unterspritzen vergrößert die Eichel deutlich, somit muss das verwendete Material möglichst gleichmäßig eingebracht werden, sonst wirkt die Eichel verformt und weist evtl. unregelmäßige Verdickungen auf. Bei nicht beschnittenen Männern muss vorab die Vorhaut in Augenschein genommen werden, um eine künstliche Verengung nach der OP auszuschließen. Bei beschnittenen Männern besteht dieses Risiko natürlich nicht. Wie bei allem medizinischen Eingriffen, selbst wenn nur eine dünne Kanüle zum Einsatz kommt, besteht ein geringes Risiko einer Infektion. Anzeichen sind eine Rötung, Hitzegefühl und Schwellungen die über das normale Maß nach dem Einspritzen hinausgehen.
Ein weiterer Nebeneffekt, der von vielen Männern aber eher als vorteilhaft wahrgenommen wird, ist eine oft leicht verminderte Reizbarkeit der Eichel, die sich positiv auf das Durchhaltevermögen auswirken kann. Studien hierzu existieren nicht, allerdings legen die im Internet zu findenden Erfahrungsberichte sowie die Angaben der Chirurgen nahe, dass es zu einer geringfügigen Verlängerung der Zeit bis zur Ejakulation kommt.
Die Kosten sind je nach Anbieter höchst unterschiedlich und beginnen bei etwa 2000€ bis hin zu 5000€ für eine länger anhaltende Verdickung mit speziellen medizinischen Polymeren. Eines ist aber gewiss: Der Effekt ist immer nur temporärer Natur, hält zwischen 1-2 Jahren (Hyaluron) bis zu 4 Jahren (Polymer) an und lässt in diesem Zeitraum langsam aber sicher nach. Viel Geld für ein paar kleine Einstiche und eine größere Eichel, vom Risiko aber sicher weniger problematisch zu sehen als die klassische OP zur Penisvergrößerung.